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Pharaos Fluch

28/10/2015

 
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Dem Adrenalin-gedopten Urban Explorer mutet weder der abgrundtiefste Schacht noch das verzweigteste Abwasserkanal- oder Tunnelsystem unerreichbar an. Eine Vielzahl atemberaubender fotografischer Trophäen zeugt von derartigen Expeditionen.

Mir dagegen war der Untergrund lange Zeit gar nicht geheuer!
 
Mich lähmte nun keineswegs die berühmte Angst, in den Keller zu gehen oder die Dunkelheit an sich, in der ich schon immer gerne unter freiem Himmel durch den Wald oder die übelsten Gegenden der Stadt spazierte. Ich hatte auch nie Visionen von einstürzenden Bauten, imaginären Spukgestalten oder schwarzen Männern niederträchtiger Gesinnung. Nein, es waren die Mauern um mich herum an sich, die mich schreckten, und die - je weiter der rettende Ausgang in weite Ferne rückte - wachsende Gewissheit, irgendjemand würde das Tor zum irdischen Leben mit einem Stöpsel verschließen, mich von der Freiheit trennen und zwischen Tonnen von Steinen für immer vergessen. In derartigen Situationen half keine Vernunft. Auch das Wissen, dass ich mich gerade mit 300 anderen Menschen in einem sicherheitstechnisch hochgerüsteten Besucherbergwerk befand, konnte mich nicht beruhigen. Irreale Ängste sind und bleiben nun mal irreale Ängste.

Woher sie in diesem Falle rührten weiß ich genau! Schuld ist das Fernsehen, das, als ich noch gar nicht so alt war, harmlos anmutende Filme ausstrahlte, die mich nachhaltig traumatisierten. Zu den schlimmsten mir im Gedächtnis haften gebliebenen Szenen zählen, neben der eines erlegten Fuchses, den ich bereits zu sehr ins Herz geschlossen hatte und jener von Winnetous Tod, zwei Lebendig-begraben-Szenarien aus Hollywood-Dramen über das alte Ägypten. Während in einem ersten Film die Frau des Pharaos lebendig eingemauert wurde, weil sie einen anderen lieber hatte als ihn, wurde sie in einem zweiten nach seinem Tode hinterrücks in die Pyramide gelockt, wollte sie doch kein freiwilliger Bestandteil seiner Grabbeigaben sein. Damals fasste ich nicht nur den grimmigen Entschluss, mich niemals in derartiger Weise übertölpeln zu lassen, sondern fortan begleitete auch ein tiefsitzendes Mißtrauen jeden subterranen Reiseversuch.
 
Allerdings - für den Liebhaber ungesicherter Orte ist das Leben generell ein ewiger Blanceakt: zwischen Übermut und blinder Panik, zwischen Irrsinn und pathologischer Vernunft. Wer in eines der Extreme abrutscht und dort verharrt riskiert entweder, das gerne in Aussicht gestellte schlimme Ende zu nehmen oder aber er erlebt nicht viel.

Da letztere Option dem wißbegierigen Naturell eines Urban Explorers zutiefst konträr läuft blieb auch mir schließlich und endlich keine andere Wahl, als mich den miesepetrigen Schreckgespenstern entgegenzustellen. Meine Taktik glich dabei jener aller auf Flucht gepolten Tiere, die, für jeden Schritt vorwärts beim ersten Anzeichen von Gefahr drei Sätze zurück springen, nur, um kurz darauf erneut an den Ort des Interesses zurückzukehren. Das ein oder andere Reh schafft es auf diese nicht sehr ausgeklügelte Weise auch einmal wohlbehalten auf die andere Seite der Landstraße. Bei wiederholtem Erfolg wird der Gedanke durchaus annehmbar, dass man es überleben kann, einmal ein Wagnis einzugehen.

Heute mag ich den Untergrund sehr gerne! Jeder Entdeckungsfreudige weiß, was man alles verpasst, sieht man nicht auch einmal in den Kellern und Katakomben nach. Es muß eine durchaus beachtliche Dunkelziffer an weiteren Untergrund-Phobikern geben,  denn während  die lichtdurchfluteten Areale mancher Orte nahezu komplett auseinandergepflückt sind, gibt es in den untersten Ebenen noch manch unerwartete Relikte zu entdecken. Ich persönlich werde wohl dennoch nie zu den größten Höhlenforschern dieser Welt gehören. Doch anderereits:  wer vermag so etwas im Voraus schon immer genau zu wissen?

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